Wie hübsch sie ist, diese kleine weiße Stadt auf dem Hügel direkt an der Küste, auf deren grau-schwarz gepflasterten Gassen wir uns mühsam bis zum maurischen Kastell hochkämpfen. Immer wieder verirren wir uns in den schmalen Sträßchen, in die nur Einheimische vorsichtig ihre Autos lenken, bleiben stehen vor lichtüberfluteten Gartenflecken, deren frühlingshafte Blumenpracht uns staunen lässt. Von oben dann der grandiose Blick auf die blauen Weiten des Mittelmeers, auf die hin- und herwogenden Schaumkronen und die funkelnden Lichtspiele der Sonne. Im Hintergrund ragen die weißen Gipfel der Sierra Nevada auf, deren mit gelbem Ginster und knorrigen Olivenbäumen gesäumte Sträßchen wir heute Morgen hinuntergefahren sind, gemeinsam mit den Motorradfahrern, die unseren kleinen Renault in den engen Kurven halsbrecherisch schnitten. Unter der Burg dann eine kleine Kneipe, auf deren verschatteter Terrasse noch einer der vier Tische frei ist. »Cerveceria Martin«, sagt das Schild über dem Eingang. Martin? Ein deutscher Name? Nein, der freundliche runde Besitzer ist eindeutig Spanier. Den heiligen Martin kenne man auch hier gut, sagt er.
»Duas cervezas. Muy frio, por favor!«
Die Kehle ist trocken, das T-Shirt durchgeschwitzt. Es tut gut, die Beine durchzustrecken, tief durchzuatmen.
»Quieren almorzar? Er weist auf das Schild.: Plato de Dia: 9.50 Euros.
»No, gracias! Mas tarde!«
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