Archive for the Category Allgemein

 
 

New York, New York

N.Y. 1966

Sie war 19. Seit ein paar Tagen. Das Abitur lag hinter ihr. Ein guter Abschluss. Kein sehr guter. Dabei hatte sie in Mathe noch Glück gehabt.
»Schauen Sie nicht aus dem Fenster«, hatte der Mathe-Lehrer noch vor den Prüfungen  gesagt. »Noch haben Sie Ihr Abitur nicht in der Tasche.«
Er schien sie trotzdem zu mögen. Sie hatte sich zusammengerissen. Gebetet, dass sie nicht in Bio geprüft würde. Unfähig, die Blätter der Buche von denen einer Linde zu unterscheiden. Konnte die Blödeste in der Klasse. Sie nicht. Von Chemie ganz zu schweigen. Zahl oben oder Zahl unten. Wieso? Warum? Ein Buch mit sieben Siegeln.
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Kehrwieder Eck

Die Sonne ist durchgebrochen, hat sich aus den dunkel dahinjagenden Wolken hervorgekämpft und malt helle Flecke auf die Holzplatte. Wir sitzen am runden Bistrotisch und rühren in unserem Latte Macchiato. Bitter und süß schmeckt der Espresso, den wir mit einem Strohhalm durch die aufgeschäumte Milch schlürfen. Wir haben uns von den Landungsbrücken durch Wind und Kälte weitergekämpft zu diesem kleinen Lokal am Kehrwieder Eck, zu der Spitze der Speicherstadt, die hinausragt in das Hafengebiet. Die Scheiben des Cafés gehen hinunter bis zum Boden und die wenigen Gäste genießen einen freien Blick auf die Wuling im Hamburger Hafen.
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Von Schwiegermüttern und Leierschwänzen

Das häusliche Leben der Menura ist außerordentlich friedlich und liebevoll…. Der Frau fällt die gesamte Verantwortung für den Hausbau und die Sorge um die Nachkommenschaft zu. Die Pflicht des Mannes ist es, den Nahrungsvorrat vor Eindringlingen zu schützen und seine Frau und seine Kinder zu belustigen und zu unterhalten.
Ambrose G.H. Pratt, Menura, prächtiger Vogel Leierschwanz, Berlin 2011, S. 57
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