Flugangst
Seit ihrer Kindheit hasste Susanne Fahrstühle. Sie wusste noch genau, wie sie sich fühlte, wenn der schlecht gewartete Lift in dem Hochhaus, in dem sie damals wohnten, irgendwo zwischen der 12. und 13. Etage steckenblieb und das Licht ausging. Der kleine Bruder fing sofort an zu schreien, Mutter nahm ihn auf den Arm, versuchte die Stimme ruhig zu halten und sagte: »Wir drücken einfach den Notknopf. Keine Angst. Da kommt schon jemand.« In der Tat, es kam immer jemand. Nach einer Weile – manchmal erst nach einer Viertelstunde, nie später – ging das Licht wieder an und der Lift setzte sich in Bewegung. »Siehst du«, sagte die Mutter und strich der Tochter übers Haar, »nicht so schlimm. Da kann nichts passieren.«
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